Haben alle ihre Bestleistungen abgerufen: die Dauelser Sebastian Rohrberg (links), Andreas Gerhardt (Mitte) und Florian Kahllund. (Björn Hake)
Mahlow. „Bestes Ergebnis aller Zeiten“. So lautete der Titel des Berichts unserer Zeitung über die
Bundesliga-Bogenschützen des SV Dauelsen am 5. November 2018. Damals waren die Dauelser in die Bundesliga-Saison mit 12:2 Punkten gestartet. Ein solches Resultat hatten sie bis dato in
ihrer 14-jährigen Zugehörigkeit zur höchsten Spielklasse Deutschlands noch nie verbucht. Nun muss diese Schlagzeile korrigiert werden. Denn nun haben die Dauelser ein neues bestes
Ergebnis aller Zeiten. Mit 13:1 Punkten beendeten sie den vierten und finalen Wettkampftag der Bundesliga Nord und sicherten sich damit gleichzeitig das Ticket für die am 23. Februar in
Wiesbaden stattfindende Deutsche Meisterschaft.
„Wir sind da durchmarschiert. Ungeschlagen waren wir noch nie. Ein Schnitt von knapp unter 58 Ringen. Alle haben ihre Bestleistung abgerufen und die Ergebnisse sprechen für sich. Das war
eine Demonstration“, überschlug sich fast die Stimme von Dauelsens Coach Andreas Hehenberger beim Aufzählen all der positiven Fakten.
Vor dem Spieltag war klar: Der SVD kann sich im Grunde nur selbst um das DM-Ticket bringen, waren doch nur noch sechs Punkte vonnöten, um sich Platz vier zu sichern. Und wirklich Bammel
hatte Hehenberger vor der Reise nach Mahlow (Brandenburg), wo die Blankenburger BS 08 ihre Wettkämpfe austragen, nicht. „Eigentlich werden wir zum Ende der Saison immer besser“, hatte
Hehenberger bereits im Vorfeld betont. Wie viel besser, das hatte aber nicht mal der Coach geahnt.
Bogensport auf ganz hohem Niveau
Los ging es mit einem 6:4-Sieg gegen den BSV Zierenberg. Dann folgte ein 6:0 im Bundesliga-Derby gegen den SV Querum. Der Triumph im Prestigeduell freute Hehenberger gleich im doppelten
Sinne. „Wir konnten uns revanchieren für die letzte Niederlage, und das auch noch mit einem Whitewash (steht für ein 6:0, Anm. d. Red.). Und dann geschah das Ganze auch noch auf einem so
hohen Niveau, klasse.“ Denn der Kontrahent aus Niedersachsen schoss keinesfalls schwach an diesem Tag, was die Ringzahlen 56, 59 und 58 bestätigen. Doch das Dauelser Trio – Sebastian
Rohrberg, Andreas Gerhardt und Florian Kahllund – setzte mit 58, 60 und 59 jeweils noch einen beziehungsweise zwei drauf.
Somit fehlten noch zwei Punkte für das DM-Ticket. Und die wurden gleich mit dem 6:2-Erfolg über den 1. UTK BSC Oberauroff verbucht. Es folgte der kleine Schönheitsfleck in der Dauelser
Bilanz, das 5:5 gegen Sherwood BSC Herne. „Wir haben zwar schon 5:1 geführt, aber das tat uns nicht weh. Zudem hatte sich Sherwood dadurch den Klassenerhalt gesichert“, ordnete
Hehenberger die sprichwörtliche Schützenhilfe ein.
Und er konnte nach dem Spieltag gar nicht anders, als positiv über alles zu berichten. Denn seine Schützen zeigten sich allesamt von ihrer Schokoladenseite. An den vergangenen Spieltagen
hatte Hehenberger seine drei Topschützen durchschießen lassen. Diesen Fehler beging er nicht nochmals. Bei den Wettkämpfen gegen die beiden Spitzenreiter, BSC BB-Berlin und SV GutsMuths
Jena, nahm Holger Rohrbeck die Position von Andreas Gerhardt ein. Eine Schwächung war das keinesfalls. Der Ersatzmann verbuchte in den beiden Wettkämpfen 9,5 Ringe pro Pfeil und war damit
mitverantwortlich für die beiden Siege – 7:3 gegen Berlin und 6:4 gegen Jena. Und auch diese Duelle wurden auf ganz hohem Niveau geführt. „Das war Bogensport, wie man ihn liebt“,
frohlockte Hehenberger. Das i-Tüpfelchen war dann das 7:1 gegen den Gastgeber aus Blankenfelde, bei dem Eigengewächs Christian Dauel für Rohrbeck übernahm und ebenfalls überzeugte.
Nun ist das erste große Ziel erreicht – und das zweite folgt sogleich. Bei der Deutschen Meisterschaft will Hehenberger mit seinen Schützlingen unter die besten vier Mannschaften kommen.
„Aber das wird eine ganz andere Hausnummer. Der Süden, der sonst so belächelt wurde, ist diesmal richtig stark.“ Dennoch sieht er seine Mannen bestens gerüstet. Andreas Gerhardt verbuchte
einen Schnitt von 9,56 Ringen pro Pfeil in Mahlow, Sebastian Rohrberg kam auf 9,63 und Florian Kahllund auf 9,84 Ringe pro Pfeil. Was gibt mehr Selbstvertrauen als das beste Ergebnis
aller Zeiten?
Quelle: https://www.weser-kurier.de/region/lokalsport/achimer-kurier-verdener-nachrichten-lokalsport_artikel,-dauelsen-loest-eindrucksvoll-dmticket-_arid,1804200.html